Vita

Sinem Altan

 

 

Geboren 1985 in Ankara, studierte Sinem Altan Komposition an der Universität der Künste und Tonsatz an der HfM „Hanns Eisler“. In ihren jungen Jahren gewann mehrere Preise in der Türkei und in Deutschland. Zu ihren größeren Werken gehört das Konzert für Baglama und Orchester. Ihr Märchenkonzert „Keloglan und die Räuberbande“ bekam den Junge Ohren Sonderpreis in 2011. Neben ihrer im Juni 2015 erfolgreich uraufgeführten Stadtoper „Die Gute Stadt“ im Theater Freiburg feierte sie im August die Uraufführung ihres von Young Euro Classic in Auftrag gegebenen Orchesterwerkes im Konzerthaus Berlin, für den sie mit dem Europäischen Komponistenpreis 2015 ausgezeichnet worden ist. 2016 wurde sie Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in der Deutschen Botschaftsresidenz Istanbul. Zu ihren aktuellen Auftritten unter anderem mit ihrem Ensemble Olivinn gehören das Konzerthaus Berlin, Cemal Resit Rey Konzertsaal in Istanbul, Piano im Pool Festival Luzern, Theater Hagen mit dem Philharmonischen Orchester sowie Konzertveranstaltungen des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue. 

Ihre kammermusikalischen Werke werden von renommierten Ensembles wie „vision string quartet“ , „Zafraan Ensemble“ und „Babylon Orchestra Berlin“ aufgeführt. In ihren letzteren musiktheatralischen Arbeiten erweitert Altan ihren künstlerischen Einsatzbereich auf Regie und kreiert neue Performance-Formen zwischen Konzert und Theater für alle Generationen. Aktuell arbeitet Sinem Altan als Künstlerische Leiterin im Atze Musiktheater Berlin und gastiert als Musikalische Leiterin an der Volksoper Wien.

 

 

Sinem Altan stammt aus Ankara und lebt in Berlin. Für die in 1985 geborene deutsch-türkische Komponistin ist der Dialog zwischen diesen beiden Kulturen der zentrale Impuls ihrer künstlerischen Arbeit. Sie begann ihr Kompositionsstudium als Privatschülerin des aserbaidschanischen Komponisten Arif Melikov in Ankara, kam daraufhin als Elfjährige mit einem Auslandsstipendium nach Berlin und führte ihr Studium als Jungstudentin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin fort. Als Komponistin und Pianistin gewann sie erste Preise in der Türkei sowie in Deutschland. Schnell hat sie sich in die westliche Kultur eingebracht und gründete die Konzertreihe „Yenilie Doru – Auf dem Weg zu Neuem“, aus der schließlich 2007 ihr Ensemble Olivinn hervorging, das sich frei zwischen traditionellen türkischen und anatolischen Volksliedern, aus europäisch- klassischen und zeitgenössischen Werken bewegt.

Sinem Altan kreiert und verkörpert einen neuen, jungen Typus einer Komponistengeneration, die stärker aus der Musikpraxis heraus arbeitet und über das Komponieren hinaus unterschiedliche Rollen innerhalb des Musikbetriebs einnimmt. Der Dialog zwischen europäischer und orientalischer Kultur sowie genre- und generationsübergreifende Projekte bilden den Mittelpunkt ihrer schöpferischen Arbeit.

Altans Werke haben die deutsche Kulturlandschaft – ob im Bereich Theater, Oper, Konzert oder Film – in den letzten Jahren bereits beeinflusst und geprägt: Mit ihren Werken lässt sie Kulturen in ständigem Austausch miteinander stehen und entwickelt neue Genres und Präsentationsformen, ohne dabei ihre ethnischen und künstlerischen Wurzeln zu verlieren.

Aktuell ist Sinem Altan Musikalische Leiterin im Maxim Gorki Theater und im Atze Musiktheater in Berlin. Im Juni 2015 feierte die vom Theater Freiburg in Auftrag gegebene Stadtoper „Die Gute Stadt“, mit 250 Mitwirkenden Premiere. Am 16. August 2015 wurde ihr Orchesterwerk „Hafriyat-Earthwork“ im Rahmen des Young Euro Classic Festivals im Konzerthaus Berlin durch das Nationale Jugendorchester der Türkei unter der Leitung von Cem Mansur uraufgeführt. Hierfür erhielt sie den Europäischen Komponistenpreis 2015. Nach der erfolgreichen Uraufführung ihrer Komposition durch Ensemble Olivinn zur Neueröffnung des Goethe Institut Ankara wurde am 16. Juli ihr neues kammermusikalisches Auftragswerk „Verwischt-Silik“ bei den Audi Sommerkonzerten in Ingolstadt unter der Leitung von Kent Nagano uraufgeführt. Als Stipendiatin des Deutschen Auswärtigen Amtes residierte sie vom Juli bis Dezember 2016 in der Kulturakademie Tarabya in Istanbul. Sie realisierte als musikalische Leiterin mit dem Ensemble Olivinn und der Jazz-Legende Nils Landgren ein besonderes Fusionskonzert im Rahmen des Young Euro Classic Festival 2016 im Konzerthaus Berlin.

Für Sinem Altan ist Musik ein sozialer Raum, in dem sich unterschiedliche Kulturen begegnen und in einem gemeinsamen Ausdruck zusammenfinden können. Sie lässt in ihrer Klangsprache hörbar werden, wie sich Bekanntes im Unbekannten wiederfindet, wie sich Fremdes in Eigenes einfädeln kann. Diese polystilistische Kompositionstechnik macht die spezifische Klangsprache von Sinem Altan aus. Sie setzt auf das dialogische Prinzip der Musik und so ist Musik für Sinem Altan auch immer Medium politischer Botschaften mit einem integrativen Moment.